ZWISCHEN SINNLICHKEIT UND MELANCHOLIE,

KUNST UND LEIDENSCHAFT


In einer Welt, in deren Kunstbetrieb der Realismus und so auch die Landschaft und die menschliche Figur fast verschwunden sind, hat die Künstlerin leidenschaftlich und auch trotzig ihre gegenständlichen Werke geschaffen.

 

In den Werken der Malerin, die seit 1994 in Berlin lebt und künstlerisch tätig ist, waren Themen der Liebe und der Natur von Anfang an präsent. Ihr geht es primär um die Authentizität der Gefühle; diese ist ihr wichtiger als formale Kriterien, erst recht als Konvention des Zeitgeschmacks.

Die hier unter den Rubriken Portaits, Ölgemälde und zum Teil Aquarelle vorgestellten Bilder scheinen in Stilrichtung und Bildsujet auf ein adäquates Daseinsgefühl der Künstlerin hinzuweisen, welches scheinbar aus einer Mischung von poetischer Melancholie und Sinnlichkeit getragen wird.

Olga Heinemann persönlich gab Hinweise zu dieser Interpretation, indem sie in ihrer kurzen Einführungsansprache - anlässlich einer Vernissage - in reizvoller Grazie auf den Gesamtkontext ihres Werkes hinwies.

Die aus St. Petersburg stammende Malerin konstatierte (Zitat):

"Der Titel der Ausstellung - Frauen und Natur - sagt natürlich nur wenig über die besondere Lebensauffassung und das Kunstideal, das für die Entstehung meiner Bilder maßgebend ist. In Gedanken und Werken suche ich vielmehr den geheimen Zusammenhang zwischen diesen Elementen, ihre immer neuen Variationen, um daraus ein künstlerisches Werk zu schaffen. Die in der Natur aufgefundenen Schönheiten erwecken in mir Gefühle, die mich zu fantasiereicher Gestaltung von Bildern drängen."

Diese trefflich gewählten Worte sagen mehr über die Kunst und das Lebensgefühl der Malerin Olga Heinemann, als der beste Rezipient mit seiner Interpretation zu sagen vermag.

Es bleibt nur zu wünschen, dass die Künstlerin sich und ihr Verhältnis zur Welt und den Dingen weiter zu gestalten bemüht sein wird, denn ihre Bilder sind lebendige Zeichen ihres Wesens. 

Magister U.P. Hock